Energiewende in Duisburg vorantreiben
Der UB Parteitag möge beschließen:
Als industriell geprägte Großstadt hat Duisburg nicht nur einen hohen privaten Energieverbrauch. Besonders die Industrie ist auf große Mengen an Primärenergie angewiesen. Kohle, Gas, Erdöl und Elektrizität sind derzeit die wesentlichen oder –fast- ausschließlichen Energieträger. Mit der zureichenden Energieversorgung (und deren Kosten) steht und fällt jede Industrie. Regenerative Energien, die aus Wind, Sonne oder Wasserkraft und Holz in Duisburg gewonnen werden, spielen in Duisburg nur eine untergeordnete Rolle.
Mit der Energiewende soll mittelfristig die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf regenerative Energien gelingen. Unverzichtbar ist dafür der Ausbau der regenerativen Energie in Verantwortung der Stadt Duisburg. Das ist gerade und besonders für die Stahlindustrie bei der Umstellung auf grünen Wasserstoff ausschlaggebend.
Die Bedingungen in Duisburg werden es auch zukünftig nicht zulassen, die in Duisburg benötigte Primärenergie allein im Stadtgebiet selbst zu erzeugen. Aber eine deutliche Steigerung des Anteils regenerativer Energien besonders aus Sonne und Wind ist möglich und aus Sicht der SPD unverzichtbar. Bundes- und Landesprogramme werden nur dann ihre Wirkung entfalten können, wenn zeitgleich Initiativen und konkrete Maßnahmen auf kommunaler Ebene verwirklicht werden.
Folgende Maßnahmen sind dafür zielführend:
1. Nutzung von Sonnenenergie
– Alle Städtischen Gebäude mit geeigneten Dächern sind mit Photovoltaik für den Eigenverbrauch und die Netzeinspeisung auszustatten. Für Immobilien städtischer Gesellschaften und Beteiligungen gilt das ebenso. Dies ist deshalb sehr lohnend, weil Energie hier vor allem tagsüber verbraucht wird.
– Private Hausbesitzer sollen ermutigt werden, geeignete Flächen mit PV Anlagen auszurüsten.
– Die GEBAG sollte bei allen Neubauten und wo möglich im Wohnungsbestand PV Anlagen einbauen.
– Mieter sollen auf die Möglichkeit hingewiesen werden, geeignete Balkone mit kleinen Balkonkraftwerken auszurüsten.
2. Nutzung von Windenergie
Für das Duisburger Stadtgebiet ist ein Plan zu entwickeln, im dem Stadtorte für Windkraftanlagen ausgewiesen werden. Dabei sollten nicht die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgegebenen sehr engen und technisch nicht erforderlichen Abstandsregelungen zugrunde gelegt werden. Damit sind auch bei uns die Ziele der Energiewende nicht erreichbar. Nach den Erfahrungen in anderen Ländern, zum Beispiel in den Niederladen, gibt es Standorte, die in Deutschland gar nicht zulässig wären, die ist aber trotzdem ohne Nachteile für Anlieger realisierbar sind. Die Randbereiche von Autobahnen oder auf Industriegeländen, bei denen der Störpegel der Windanlage gegenüber anderen Lärmquellen nicht ins Gewicht fällt, sind gute Beispiele für die störungsfreie Errichtung von Windenergie Masten. Deshalb müssen auch in Duisburg die Möglichkeiten auf Freiflächen und in Randlagen genutzt werden.
3. Umstieg auf E-Fahrzeuge
Der Umstieg auf Elektromobilität wird mit einem mehrjährigen Plan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur begleitet. Dienstwagen der Stadt und der städtischen Gesellschaften werden vorrangig als E Autos angeschafft. Die Flotte der Busse der DVG wird schrittweise auf E und wasserstoffbetriebene Busse umgestellt.
4. Beschluss:
Die Ratsfraktion wird daher aufgefordert, für die „Energiewende in Duisburg“ initiativ zu werden. Zur Umsetzung wird daher zeitnah eine zentrale Arbeitsgruppe eingerichtet, in der Politik, Verwaltung und Wissenschaft vertreten sind. Diese AG soll der Ratsfraktion und der Öffentlichkeit jedes Jahr einen Sachstandsbericht vorlegen.
Antragsteller: Unterbezirksvorstand
Adressat: SPD Ratsfraktion
Beschlussüberprüfung:
An einer wirkungsvollen Energiewende wird auf kommunaler Ebene in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften intensiv gearbeitet.
Hier einige Beispiele:
Stadtwerke:
- Förderung der Elektromobilität in Duisburg durch Aufbau öffentlicher Ladesäulen-Infrastruktur (stadtweit aktuell 42 Ladepunkte an zehn Standorten).
- Förderung von privaten Photovoltaikanlagen und Speichertechnologien: 1.000 Euro Aktionsrabatt bei Kombi-Angebot PV-Anlage mit Stromspeicher.
- Betrieb der größten Photovoltaikanlage in Duisburg auf logport und einer Fläche von etwa 13.000 m².
- Bau der größten innovativen KWK-Anlage Deutschlands an der Kläranlage Huckingen
- Beteiligung an mehreren Windparks
- Ausstieg aus der Kohleverstromung 2018
Es ist dabei gelungen, die Emissionen der Stadtwerke schon um rund 70 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.
Die GEBAG baut in Walsum mit den „Vierlinden-Höfen“ ihre erste Klimaschutzsiedlung. Es geht um Themen wie Energie-Einsparungen, Ökostrom und klimafreundliche Bauweisen. Die Vierlinden-Höfe sollen ein Projekt mit Vorbildcharakter für ganz Duisburg werden.
Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe haben drei Fahrzeuge angeschafft, die auf Wasserstoffbasis mit Hilfe von Brennstoffzellen betrieben werden. Die Wirtschaftsbetriebe wollen in den kommenden Jahren testen, ob sich der Antrieb auch im Alltag bewährt und die gesamte Flotte ausbauen.
Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) plant bis Ende 2021 die Buslinie 934 komplett auf Elektrobusse umzustellen. Dafür werden sieben Elektro-Gelenkbusse benötigt, die teilweise schon im Einsatz sind. Darüber hinaus testet die DVG den ersten Wasserstoff getriebenen Bus.