Ausbau und Förderung der Versorgung für Menschen mit Post-Covid-Syndrom, ME, CFS in NRW

Die Mitgliederversammlung möge beschließen:

Die SPD Landtagsfraktion wird aufgefordert, sich für die dringend erforderliche Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Long Covid, ME und CFS in NRW einzusetzen.
Hierzu sind u.a. die Einrichtung und finanzielle Förderung von Ambulanzen / Kompetenzzentren mindestens an allen NRW-Unikliniken sowie die finanzielle und organisatorische Unterstützung beim Aufbau flächendeckender dezentraler Versorgungsnetzwerke und eine breit angelegte Aufklärungskampagne erforderlich.
Die zeitnahe Entwicklung eines „Aktionsprogramms“ z.B. über die Landesgesundheits-konferenz oder das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) wäre dabei sicher sinnvoll.

Begründung:
ME = Myalgische Enzephalomyelitis und CFS = Chronisches-Fatigue-Syndrom sind bereits seit vielen Jahren als mögliche neuroimmunologische Folgeerkrankung nach viralen Infekten beschrieben. Sie führen oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung. Ein Viertel aller Patient*innen kann das Haus nicht mehr verlassen, viele sind bettlägerig und auf Pflege angewiesen. Schätzungen zufolge sind über 60 % arbeitsunfähig. Nach einfachen Alltagsaktivitäten tritt häufig eine starke Verschlechterung des Zustands (Bewegung verschlimmert die Symptome) ein, die in der Regel mehrere Tage, manchmal auch über Wochen oder dauerhaft anhält. Bisher wurde wenig in Forschung investiert und die Betroffenen finden für Diagnostik, Therapie und Versorgung häufig keine qualifizierten Ansprechpartner. Fehlende Kenntnis des Krankheitsbildes führt zu Fehlern bei Begutachtung und Behandlung. Aktuell gibt es etwa 100 Post-COVID-Ambulanzen in Deutschland. die bei der medizinischen Versorgung oft auf einzelne Fachbereiche beschränkt sind und denen es an Finanzen und Personal mangelt. Deutschlandweit gibt es bisher nur zwei ausgewiesene Ambulanzen (Charité Fatigue Centrum in Berlin für Erwachsene und MRI Chronische Fatigue Centrum in München für Kinder und Jugendliche), welche zudem nur Erkrankte aus dem jeweiligen Einzugsgebiet betreuen. Vor der Corona-Pandemie gab es ca. 250.000 an ME/CFS Erkrankte, deren Zahl sich inzwischen etwa verdoppelt hat. Die auf Bundesebene zugesagten Mittel alleine reichen bei Weitem nicht aus und NRW muss dringend eine adäquate Versorgung der betroffenen Bürgerinnen gewährleisten.

Antragsteller: ASG Duisburg

Adressat: SPD-Landtagsfraktion

Der Antrag wurde angenommen